Seifenblasen

Appetithäppchen, virtuelle Macheten und innere Ordnung

Appetithäppchen sind kleine Vorspeisen, die vor dem Essen gereicht werden, um den Appetit zu wecken. Viele Beiträge in diesem Blog sind auch Appetithäppchen. Sie sollen dazu anregen, etwas Neues auszuprobieren und Abläufe auch mal von einer anderen Seite zu sehen. Wer eine oder mehrere Websites über Jahre betreibt, wird in dieser Zeit immer erfahrener im Umgang mit dieser Website (und natürlich auch mit den Agenturen und Personen, die diese Websites erstellen). Moden und Trends kommen und gehen und man versucht das Beste daraus zu machen. Dabei unterliegt man auch der Gefahr, sich immer tiefer in Abhängigkeiten zu verstricken. Diese Abhängigkeiten können dazu führen, dass eine Website immer unübersichtlicher und langsamer wird, letztlich auch teurer, das mehrsprachige Websites über die Jahre doch nicht so richtig mehrsprachig sind, das Updates nicht eingespielt werden können, weil dann Teile der Website nicht mehr funktionieren und das Abläufe und Prozesse über die Jahre kompliziert und aufwendig werden. Neue Mitarbeiter:innen verstehen dann oft weder die Arbeitsweise, noch die Prozesse und schlagen sich mit ihren selbst gebastelten „virtuellen Macheten“ irgendwie einen Weg durch den technologischen Dschungel.

Die Situation ist nicht neu. Wenn es zu kompliziert wird, trifft man sich halt persönlich mit Agentur oder Kunde zu einem Essen oder einem Getränk, vielleicht im Rahmen einer Konferenz, und bespricht das mal. Vielleicht sitzt man sogar räumlich beisammen in einem Gebäude und regelt Kleinigkeiten einfach am Kaffeeautomaten oder durch mehr oder weniger zufällige Begegnungen auf dem Flur („Flurfunk“) und in Meetings.

Im Jahr 2020 wurde dieses Präsenz-Ökosystem erstmals „wirklich“ erschüttert.

Home Office war angesagt und viele konnten mit dieser Situation am Anfang wenig anfangen. Es gab weder genug Geräte, geschweige denn etablierte Prozesse. Auch Hierarchien und Statusdenken war und ist nicht einfach in die virtuelle Welt zu übersetzen. Die Kommunikationsmöglichkeiten auf dem Flur, im Aufzug, bei der Dienstreise und beim Geschäftsessen entfielen – einfach so!

Glücklicherweise passt sich ein Markt recht fix an veränderte Situationen an und so langsam wird immer klarer, dass das Home Office nicht verschwinden wird. Ganz im Gegenteil wird es Einfluss auf so ziemlich alles haben, was uns umgibt.

Jeder braucht daher ein paar Ideen oder Appetithäppchen, wie es denn so werden könnte in der Zukunft – mit Konferenzen, mit Dienstreisen, mit der Kommunikation, der Abhörsicherheit, ja überhaupt mit der Arbeit und der Schule.

Die gute Nachricht für unsere “Website/App/Service Bubble“ ist ganz klar und durchaus Grund zur Zuversicht:

„Wir brauchen mehr Digitalisierung, und zwar schnell!“

Die (für manche) nicht unbedingt schlechte aber doch überraschende Nachricht ist:

„Es muss digital natürlich auch funktionieren, Spass machen, effektiv sein und es darf nicht utopisch teuer werden“.

Macht es mich glücklich, wenn ich diesen Gegenstand in der Hand halte?

Mich erinnert die Situation ein wenig an die „Ordnungsberaterin“ Marie Kondo, die seit acht Jahren versucht, das Konzept einer inneren Ordnung zu vermitteln.

Es geht dabei in erster Linie um Dinge, die man so kauft, bastelt oder als Geschenk erhält und dann „hat“. Diese Dinge werden mit der Zeit immer mehr. Man hat irgendwann keinen Platz mehr für neue Dinge und muss aufräumen.
(Eine persönliche Erfahrung von mir dazu: Das gilt auch für Festplatten)

Das Prinzip von Marie Kondo ist sehr einfach.
Es gibt fünf Grundsätze.

1. Alles auf einmal, in kurzer Zeit und perfekt aufräumen

2. Alle Dinge zum Aufräumen werden auf einem Haufen gesammelt

3. Entscheiden, was man behalten wird, dabei diese Frage beantwortend: Macht es mich glücklich, wenn ich diesen Gegenstand in die Hand nehme?

4. Jeder Gegenstand, den man behält, bekommt seinen Platz zugewiesen

5. Alle Dinge müssen dort richtig verstaut werden

https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Kond%C5%8D

Um die Sache mit dem „Macht es mich glücklich …“ besser zu verstehen, gibt es dieses Video von Marie Kondo. Sie hält ein Kleidungsstück in ihrer Hand und überlegt, ob es sie glücklich macht. Nun ist mir schon klar, dass man solche Prinzipien nicht 1 zu 1 auf Websites (Apps/Services) übertragen kann, aber stellt euch einfach anstelle des Kleidungsstücks einem Teil eurer Website (App/Service) vor.

… kein weiterer Kommentar hier – schaut es euch mal an … 😉

Macht mich diese Website (App/Service) glücklich?

Es ist nicht ganz einfach, aber so nach und nach man merkt man schon, ob einem etwas glücklich macht – oder?

Alles was nicht glücklich macht, sollte man, siehe Regel 4, nicht behalten! Das gilt meines Erachtens auch für Websites, Apps und Services!

Das Schöne an Websites, Apps und Services ist allerdings ihre Flexibilität. Im Gegensatz zum Shirt kann man sie verändern und anpassen (zumindest wenn sie mit freier Software oder selbst erstellt wurden). Das gilt auch für Gewohnheiten.

Leider kann man als Angestellte/r oder Nutzer:in nicht einfach die Website, die App, den Service „verändern“ oder „nicht behalten“, man muss ja damit arbeiten. Aber die Arbeit macht nicht glücklich und deshalb bauen sich viele etwas drum herum, was ich vorhin so flapsig als virtuelle Machete im Technologie-Dschungel bezeichnet habe. Dem Einzelnen tut das sehr gut. Anfangs ist alles noch holperig, aber wenn man erstmal seinen individuellen „Haufen“ an glücklich machenden digitalen Services beisammen hat, sieht es für die glückliche Zukunft sehr gut aus.

Die Personen unter euch, die sich digitale Alternativen zu Meetings, Flurfunk, Geschäftsessen, Bürotürmen, Betriebsfeiern und ähnlichen, vor kurzem weit verbreiteten „Dingen“ erschliessen und dabei glücklich sind, werden wahrscheinlich auch die sein, die daraus neue Projekte (Websites/Apps/Services) erstellen können, die andere glücklich machen.

Und wenn wir nun schon bei soviel Glück und einem so positiven Ausblick angelangt sind, dann werde ich die Gelegenheit nutzen.

Das Team von Novatrend wünscht euch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir schauen jetzt mal auf unsere “Dinge“ und wünschen euch “Glück bringende virtuelle Dinge“ im nächsten Jahr 🙂


tl;dr: Macht dich deine Website, deine App, dein Service glücklich?


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Kommentare

Eine Antwort zu „Appetithäppchen, virtuelle Macheten und innere Ordnung“

  1. Avatar von Space Boy
    Space Boy

    Thanks a lot for this blog. It is always interesting to read.

    I wish you and the whole Novatrend team a good 2021 with new exiting stuff.

    Happy new year !

    Didier.

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