Der Marktanteil der Suchmaschine von Google liegt in Europa bei etwa 90%. Das hat einerseits Marketing- und Monopolgründe – Google-Suche ist in vielen Browsern die Standardeinstellung. Andererseits ist die Qualität von Google-Suche auch einfach gut. In diesem Post soll es darum gehen, die Suchmöglichkeiten, die Google anbietet, besser nutzen zu können. Beispielsweise schlägt Google Suggest weitere Begriffe vor, wenn der Besucher ein Wort in das Suchfeld eintippt. Das ergibt immer wieder interessante Effekte …
Nichtsdestotrotz ist diese Vervollständigung oft sehr hilfreich. Bevor ich aber anfange Google-Suche zu beschreiben, will ich auch DEUTLICH darauf hinweisen, dass es auch andere Suchmaschinen gibt, die du benutzen kannst und die teilweise sehr interessante Features bieten (siehe Gibt es alternative Suchmaschinen?).
URL oder Google?
Früher, in der Zeit vor Facebook, fiel mir auf, dass Benutzer oft keine URLs in ihren Browser eingaben, sondern die Google Seite als Startseite hatten und dann die gewünschte URL der Website in das Google Suchfeld eingaben, also etwa so …
Auf Nachfrage stellte sich heraus , dass der Grund dafür das komplizierte http:// am Anfang der URL war. Das konnten sich wenige merken. Im Gegensatz zum Feld im Browser musste man das bei Google-Suche nicht eintippen und kam auch zum Ziel. Durch dieses Verhalten konnte (und kann) Google genau protokollieren, welche Seiten du besuchst. Nach und nach passten die Browser-Hersteller das Verhalten der Browser an, so dass man in das URL Feld des Browsers auch Suchbegriffe schreiben konnte, die dann an die, als Standard im Browser definierte, Suchmaschine weitergereicht werden.
Durch den Erfolg bei den Nutzern veränderte sich sogar die Sprache. Im Jahr 2004 wurde das Wort googeln in den deutschen Duden aufgenommen, für die Tätigkeit „im Internet, besonders in Google suchen“. Wenig später erhob Google Einspruch gegen diese Formulierung aus Angst, den eigenen Markenschutz zu verlieren wenn das Wort etwas so Allgemeines meint. Die Formulierung im Duden heisst jetzt „mit Google im Internet suchen“. Für viele Leute bedeutet googeln allerdings weiterhin die Suche im Internet.
Die erste Ergebnisseite bei Google
Wenn Besucher etwas suchen, so schauen 86% nur die erste Ergebnisseite an. 68% klicken auf eines der ersten fünf Ergebnisse. Dieses Verhalten hat in den letzten Jahren eine „Suchmaschinenoptimierungsindustie“ erzeugt, die ihren Kunden den Idealfall, nämlich den Platz auf der ersten Ergebnisseite verkaufen. Die Chance in der ersten Ergebnisseite ohne spezielle Suchmaschinenoptimierung aufzutauchen sind eher gering.
Google selbst bietet eine weit effektivere Optimierung an. Wenn du bei Google Werbung schaltest, tauchst du ganz oben auf der ersten Seite auf.
Mittlerweile baut Google diese erste Seite, je nach Suchwort auch aus verschiedenen Teilen ihrer Services zusammen. Wenn ich beispielsweise nach „Brennholz Schweiz“ suche, erhalte ich eine Ansicht aus Google Maps.
Je nach Suchwort und Zusammenhang werden auch Nachrichten, Inhalte aus Wikipedia, Tweets, Videos aus YouTube und weitere Services wie „People also ask“ angezeigt. Eine Suche nach dem Wort „Huawei“ zeigt recht deutlich den Effekt.
Oft reicht es dem Suchenden, diese erste Seite zu betrachten und so leitet Google weniger Besucher an die eigentlichen Ergebnisseiten weiter. Das ist kurzfristig gut für die Besucher, langfristig ist es aber „so eine Sache“, denn Google bestimmt, was auf der ersten Seite angezeigt wird. Die erste Seite ist dann keine „Suchmaschinenergebnisseite“ mehr, sondern so eine Art kuratierte Zusammenfassung aus dem Hause Google, also eine klare Meinungsäusserung von Google. Das kann hin und wieder nützlich sein, manchmal sucht man aber wirklich etwas und möchte daher genau nicht so eine Zusammenfassung lesen 🙂
Genauer Suchen
Google akzeptiert bei der Suche normalen Text und einzelne Keywords. Es korrigiert falsch geschriebene Wörter automatisch und liefert unabhängig von der Groß- und Kleinschreibung dieselben Ergebnisse.
Operatoren
Für individuellere Ergebnisse kann eine Vielzahl von Operatoren verwendet werden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf:
OR – oder
Wenn du den Operator OR benutzt, sucht Google nach beiden Begriffen. Und (natürlich 🙂 ) bietet es zusätzlich gleich ein hervorgehobenes Suchergebnis mit Feedbackmöglichkeit an.
– das Minus-Zeichen
Mit dem Minus-Zeichen kannst du die Anzeige von Suchbegriffen unterdrücken. Im meinem Fall beispielsweise iPhones, aber bitte kein Modell 6s.
Wenn du beispielsweise nach „Jaguar“ suchst, kommen Ergebnisse des Automobils und des Tiers. Bei „Jaguar -animal“ erscheint eine Google Map mit Jaguar Händlern in deiner Umgebung. Das klappt auch bei „Jaguar -Tier“, die Begriffe können auch mehrsprachig eingegeben werden.
Anführungszeichen
Wenn du etwas in Anführungszeichen schreibst, beispielsweise eine Fehlermeldung, so wird nach genau diesem Satz gesucht „Warning: session_start(): Cannot send session cookie – headers already sent by „.
site: Innerhalb einer Domain suchen
Mit site:novatrend.ch Suchwort suchst du nach allen Verwendungen des Wortes innerhalb der novatrend.ch Domain. Das ist hilfreich bei Websites, die keine Suchmöglichkeit haben.
Die Operatoren lassen sich auch kombinieren, beispielsweise
site:asus.com „all-Aura System“
filetype: DATEITYPEN
Wenn du bestimmte Dateitypen suchst, so kannst du das mit filetype: Dateityp einschränken
allinurl: drupal simplenews
allinurl:
Gesucht wird innerhalb der URL – allinurl: wordpress news
allintitle:
Gesucht wird im Titel der Website – allintitle: Murmeltiere Alpen Frankreich
allintext:
Gesucht wird im Text – allintext: Murmeltiere Alpen Frankreich
@benutzername
Um Social Media Profile zu finden eignet sich das @ Zeichen gefolgt vom Benutzernamen.
Der Google Cache
Google speichert die durchsuchten Websites im sogenannten Google Cache. Wenn jemand eine Seite verändert oder komplett entfernt, kann es sein, dass diese Seite noch im Google Cache erreichbar ist (cache:blog.novatrend.ch). Im oberen Bereich der Anzeige steht das Datum, wann die Seite aufgenommen wurde.
Währungsrechner
Wieviel sind „100 CHF in Euro“?
oder 100 CHF in Bitcoin, oder, oder.
Zeit eingrenzen
Eine sehr hilfreiche Funktion beim Suchen ist auch die Einschränkung des zu durchsuchenden Zeitraumes. Wenn es beim Update eines CMS beispielsweise Probleme gibt, so hilft oft eine Einschränkung auf die Suchergebnisse im letzten Monat.
Weiterblättern
Eine gute Idee ist auch: einfach mal weiterblättern in den Suchergebnis-Seiten!
Spass und hilfreiche Tools
Google bietet immer wieder kleine Gimmicks.
Suche mal nach den folgenden Begriffen:
- Suchbegriff: Do a barrel roll
- Suchbegriff: Askew
- Suchbegriff: Zerg Rush
- Suchbegriff: Sonnenaufgang Zürich
- Suchbegriff: 2.5 * 17 / 4
- Suchbegriff: Katze auf Französisch
- Suchbegriff: ceo nestle
- Suchbegriff: huawei source:nzz
- Suchbegriff: weather: Fitou
- Suchbegriff: Google Gravity (und dann auf I’m Feeling Lucky klicken)
- Suchbegriff: Google Sphere (und dann auf I’m Feeling Lucky klicken)
- Suchbegriff: Google Pacman (und dann auf I’m Feeling Lucky klicken)
Fazit
Es ist interessant, sich die Google Suche genauer anzusehen und nach Dingen, die einen interessieren auf verschiedene Arten zu suchen.
Links
- Google lässt Duden-Eintrag «googeln» ändern
- 3,45 Milliarden Suchanfragen am Tag – 86 Prozent schauen nur auf 1. Google-Ergebnisseite
tl;dr: In der Google Suche lässt sich durchaus etwas finden
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