Seit August 2018 bietet jede WordPress Installation den Gutenberg Editor zum Ausprobieren an. Hier im Blog benutze ich ihn seit dieser Zeit. In diesem Blog Post teile ich meine Erfahrungen aus diesen ersten Monaten.
Struktur
Die Beiträge hier im Blog bestehen aus Text und Bildern. Manchmal benutze ich auch animierte Gifs, eingebettete Tweets und YouTube Videos. Hin und wieder auch mal eine Tabelle und zur Not einen iFrame. Durch diese Mischung im Text musste ich früher (vor Gutenberg) oft zwischen der Visuellen- und der Textansicht im Editor umschalten. Je länger ein Text wurde, desto umständlicher wurde die Orientierung in der Textansicht. Durch die Blöcke in Gutenberg ist die Orientierung nun einfacher, da sich die Ansichten pro Block umschalten lassen. Das ist gut.
Was mich manchmal irritiert, ist die Icon Leiste, die über einem Block angezeigt wird und dann Teile des darüber liegenden Blocks verdeckt.
Links und Listen
Ich benutze viele Links in meinen Texten und manchmal hänge ich auch noch eine Liste von Links an den Text. Ich will das oft so haben, dass die Linkbeschreibung gleich dem Linktext ist, also beispielsweise so etwas:
Das gestaltet sich allerdings zunehmend kompliziert. Irgendwann fing WordPress damit an, Links einzubetten, wenn man im visuellen Editor Modus eine URL einfügt. Das ist total praktisch bei YouTube-, Instagram- und Twitter. Beim „gemeinen“ Link zu einer „normalen“ Website führt das Verhalten oft zu einem Hinweis, dass dieser Inhalt nicht einbettbar ist. Ist schon klar, ich will das ja auch gar nicht einbetten sondern nur verlinken.
Dieses Verhalten ist unabhängig von Gutenberg, es ist ein Feature, das bereits länger in WordPress enthalten ist. Wenn man nun aber mehrere Links zu einer Liste zusammenfassen will, wird es doppelt mühselig, weil in Gutenberg ein Block für eine Liste und ein anderer Block für normalen Text existiert. Seit ein paar Wochen gibt es glücklicherweise die Möglichkeit, Blöcke in andere Blöcke „umzuwandeln“. Das ist gut!
Meistens erstelle ich die Linklisten nun entweder direkt in der HTML Ansicht, wie vor vielen Jahren, oder ich erstelle mir erst im visuellen Editor innerhalb eines Listenblocks die gewünschte Liste mit den Beschreibungen der Links …
- eins
- zwei
- drei
… und ordne den URL dann später dazu.
Das ist gut, wenn man den eigentlichen Link hinter eine Beschreibung legt, es ist aber schlecht, wenn der Link die Beschreibung sein soll (könnt ihr mir noch folgen? 🙂 )
Gut ist auch, dass man einfach festlegen kann, ob sich der Link im neuen Tab öffnen soll. Einfach mit der Maus überfahren und anstellen.
Bilder einfügen
Ein Bild lässt sich einfach hochladen und anzeigen. Aber 🙂
Vor Gutenberg wechselte man automatisch in die Medien Bibliothek, lud dort sein Bild hoch, trug Titel, Beschriftung, Alternativtext und Beschreibung ein und kam dann wieder zurück in den Beitrag. Der Weg war ein wenig holprig, aber er funktionierte.
In Gutenberg lädt man das Bild hoch und im Editorblock wird ein Beschreibungsfeld angezeigt (Schreibe eine Beschriftung).
Die Felder Titel, Beschriftung, Alternativtext und Beschreibung, die nach wie vor existieren und auch wichtig sind, bleiben leer. Wenn ein Bild wiederverwendet wird, muss die Beschriftung neu eingetragen werden. Da ich manchmal Creative Commons Bilder verwende, ist dieses Verhalten für mich nicht gut.
Mir ist allerdings noch nicht ganz klar, ob es das nun ein Bug oder ein Feature ist. Das Einfügen einen Bildes geht innerhalb des Beitrags schneller und auf die wichtige Beschriftung wird hingewiesen. Wer das Bild wiederverwenden möchte, kann nach wie vor in der Mediathek die vier Felder füllen. Also da ist noch Luft nach oben 😉
Bildergalerie
Die in WordPress schon lange existierende Bildergalerie hat ebenfalls einen eigenen Block und funktioniert gut, bis auf die besagte fehlende Beschriftung.
Meistbenutzte Blöcke
Nach einer Weile erscheinen die häufig genutzten Blöcke bei der Auswahl zuerst und das ist wirklich praktisch.
Wenn ich dieses riesige Bild nun irgendwie anders darstellen will, kann ich mir einen Inline Bild Block aufrufen und dann daneben etwas schreiben. Leider funktioniert das bei mir nicht gut, weil die Abstände zum Bild nicht anpassbar sind. Aus diesem Grund habe ich früh angefangen mit Spalten zu experimentieren.
Spalten
In diesem Fall benutze den Spalten Block. In jede Spalte können weitere Gutenberg Blöcke geladen werden. Mein riesiges Bild kann ich so in die linke Spalte laden und den Text dann rechts daneben schreiben. Anfangs hat das nicht immer geklappt. Mittlerweile ist die Spalten Funktion stabil.
Medien und Text
Ausser den Spalten gibt es auch noch den Medien und Text Block, der im Textbereich gleich noch eine Überschrift bietet und über die volle Breite gehen soll. Das ist auf den ersten Blick gut. Meistens passen aber die Abstände auch nicht so wirklich und dann nehme ich doch wieder Spalten.
Viele, viele Blöcke
Ausser diesen Standardblöcken gibt es bei jedem Gutenberg Update immer noch mehr Blöcke. Das können existierende Widgets sein, aber auch klickbare Buttons:
Das ist gut.
Oder hier beispielsweise alle Kategorien dieses Blogs, darunter ein eingebetteter Tweet und die neuesten Kommentare. Alles in zwei Spalten.
- Allgemein
- Analytics
- API
- Apps
- Automatisierung
- Backup
- Betriebssysteme
- Blockchain
- Cloud
- Content Management Systeme
- Datenbanken
- Datenschutz
- E-Commerce
- Editoren
- Frameworks
- Google AdWords
- Groupware
- Infrastruktur
- Konferenzsysteme
- Kryptowährungen
- Künstliche Intelligenz
- Marketing
- Messenger
- News
- Open-Xchange
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- seafolly.ch
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- Services
- Shared Hosting
- Sicherheit
- Site Builder
- Soziale Netze
- Streaming Server
- Tools
- Umwelt
- Verschlüsselung
- Web Academy
- Webdesign
- Webserver
- Wunschthema
Soweit ich weiss müsste es möglich sein das User A auf Instanz A dem Benutzer B auf Instanz B folgen…
habe mir das Ding mal angeschaut und auch grad eine eigene Docker Instanz gebaut, zum rumspielen. Es gibt in dem…
Hallo, danke für den umfangreichen Blogbeitrag. Ich habe nach Jahren in meinem Blog die Kommentarfunktion eingeschaltet und habe jetzt eine…
Oh..what a sad news. I came often to read his blog. He was really passionate about what he was writing,…
Vielen Dank für den Artikel. Hat mir viel Arbeit erspart und die reine HTML5-Lösung ist nun viel schlanker und übersichtlicher…
Plötzlich gehen viele Dinge sehr einfach, an die ich vorher beim Schreiben gar nicht so gedacht habe oder die vor Gutenberg einfach aufwendiger waren.
Textinformationen
Als Autor möchte man ja wissen, aus wieviel Worten der Text besteht und vielleicht benötigt man auch eine Art Inhaltsverzeichnis. Gutenberg bietet beides und hier freut sich der Autor. Weil alles so schön strukturiert ist, lässt es sich auch ganz wunderbar untersuchen und auswerten.
Ich habe den automatisch erzeugten und aktualisierbaren Gliederungsblock nach diesem Absatz eingefügt. Er wird normalerweise am Anfang des Beitrags eingefügt, aber er lässt sich leicht verschieben. Hier ist er:
- Struktur
- Links und Listen
- Bilder einfügen
- Bildergalerie
- Meistbenutzte Blöcke
- Spalten
- Viele, viele Blöcke
- Textinformationen
- Gutenberg Cloud
- Gibt es auch Nachteile?
- Fazit
Gutenberg Cloud
Ein wirklich interessantes Projekt ist die Gutenberg Cloud. Oh, übrigens: Da war das wieder mit dem Link. Schreibe ich den Link so oder eher so https://gutenbergcloud.org?
Na egal, die Idee des Projektes ist eine Bibliothek von Gutenberg Blöcken aufzubauen und diese dann in unterschiedlichen Content Management Systemen zu nutzen – Wow!
Es gibt bereits ein Modul, das den Gutenberg Editor in Drupal integriert.
Gibt es auch Nachteile?
Selbst wenn ich lange überlege fällt mir nur ein einziges Thema ein, dass schlecht für mich ist. Es ist aber kein wirkliches Problem von Gutenberg sondern ein Plugin, das ich nutze und welches nicht gut mit Gutenberg harmoniert.
Ich benutze die Publicise Funktion des JetPack Moduls und sehe im Gutenberg Editor nun leider nicht mehr deren Einstellungen, die vorher in der rechten Seitenleiste zu finden waren (siehe Screenshot). Das automatische Veröffentlichen funktioniert nach wie vor, aber der individuelle Text ist verschwunden. Das ist insofern schlecht, weil der Hinweis „Neu im Blog:“ am Anfang eines Tweets ja schon ganz praktisch ist.
Fazit
Der Gutenberg Editor macht das Schreiben auf den ersten Blick komplizierter, auf den zweiten Blick aber auch erheblich einfacher.
Wer „nur“ Text schreibt, kann das auch weiterhin tun, jeder Absatz und jede Übersicht ist dann allerdings ein Gutenberg Block. Spätestens bei der Statistik freut man sich über die neue Ordnung der Dinge.
Seit der Erfindung des World Wide Web können Texte mittels HTML mit Bildern und anderen Elementen angereichert werden. Viele Autoren haben das aber bisher nicht intensiv benutzt, weil es eben NICHT ganz einfach zu nutzen war. Je nach CMS musste man ganz schöne „Klimmzüge“ machen, um mal so eben Spalten zu erstellen und Bilder hochzuladen. Oft wurde es den Autoren aus vielerlei Gründen (Urheberrecht, Corporate Identity, Unkenntnis) in professionell genutzten CMS auch einfach untersagt bestimmte HTML Tags zu benutzen.
Gutenberg macht es nun möglich auch das Layout anzupassen und sogar vordefinierte dynamische Elemente einzufügen. Das macht Spass und eröffnet viele neue Möglichkeiten.
Mir gefällt Gutenberg bisher sehr, sehr gut.
tl;dr: Meine Erfahrungen mit dem Gutenberg Editor sind bisher sehr gut
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