Das Content Management System Backdrop entstand im September 2013 als Fork von Drupal 7.
Drupal 7 was too hard to learn. Drupal 8 will be harder just by its virtue of being more complex. I want there to be an easier alternative, for example: Backdrop CMS.
Aus der Idee eine Plattform zu bieten, die einerseits die Möglichkeit bietet, existierende Drupal 7 Sites zu migrieren und auf der anderen Seite „out of the box“ alles zu haben, was eine modernes Website CMS benötigt, hat sich in den letzten Jahren einiges entwickelt. Backdrop CMS bezeichnet sich heute selbst als
The comprehensive CMS for small to medium sized businesses and non-profits.
Es gibt heute zahlreiche Verbesserungen gegenüber Drupal 7 und Annäherungen an Drupal 8, wie beispielsweise
- Konfigurationsmanagement-Tools für Entwickler zur Übertragung der Konfigurationseinstellungen zwischen Servern.
- das Views Modul für Site-Builder, um komplexe Listen von bestimmten Inhalten zu erzeugen.
- Ein WYSIWYG Texteditor (für Autoren, um Seiten und Beiträge zu erstellen)
- Automatische URL-Erzeugung basierend auf Mustern
- Responsive Layouts, Themes und die Admin-Leiste
- die allgemeine Performance sowie die Benutzerfreundlichkeit wurde verbessert
In diesem Artikel beschreibe ich die ersten Schritte mit Backdrop CMS.
Installation
Um Backdrop CMS in deutscher Sprache zu installieren, musst du die aktuellste deutsche Sprachdatei von Drupal 7 laden (https://localize.drupal.org/download) und in das Verzeichnis /files/translations kopieren. Danach steht die deutsche Sprachauswahl im Installer zur Verfügung.
Im weiteren Verlauf der Installation werden die Zugangsdaten für die Datenbank, der Name der Site, sowie E-Mail Adresse und der Benutzername des Superusers abgefragt. Nach der Installation bist du, wie bei Drupal, als Superuser im angemeldeten Zustand auf der gerade installierten Website. Wer schon mal Drupal installiert und genutzt hat, wird sich über den überraschend kompletten und freundlichen Auftritt freuen 🙂
Leider ist die Oberfläche nach der Installation dann doch nicht in Deutsch. Es fehlt noch die Aktivierung des Language und des Locale Moduls, sowie ein paar Konfigurationsschritte. Die Aktivierung der Module erfolgt uber den Menüeintrag Functionality -> List Modules.
Im Menüeintrag Configuration -> Regional and language -> Languages -> Add language musst du German auswählen und den Add Language Button klicken.
Die Sprachdateien für die Module werden installiert und als letzter Schritt muss die Standardsprache festgelegt werden. Es gibt aktivierte Sprachen und die Standardsprache. In meiner Installation soll die Website nur auf Deutsch erscheinen, also wähle ich German als Standard und deaktiviere English.
Im Ergebnis sind die statischen Texte nun übersetzt. Je nach Bedarf und Konfiguration lassen sich auch Inhalte übersetzen.
Inhalt erstellen
Backdrop bietet die Möglichkeit Inhaltstypen zu erzeugen. Ein Inhaltstyp ist beispielsweise ein Blog Beitrag oder eine Pressemitteilung. Zwei Inhaltstypen sind bereits vordefiniert. Einer heisst Post, im Sinne eines Artikels und einer Page für eher statistische Seiten. Da diese Inhaltstypen bereits vordefiniert waren und selbst Inhalte darstellen, werden die Bezeichnungen nicht übersetzt. Können aber direkt verändert werden (Struktur -> Inhaltstypen -> [Name]) -> konfigurieren). Beide Inhaltstypen können mit Feldern erweitert und unterschiedlichen Zugriffsberechtigungen versehen werden. Ein WYSIWYG Editor ist mit sinnvollen Einstellungen vorkonfiguriert. So können Bilder per Drag & Drop ins Editorfenster gezogen werden und interne Links aus vorhandenen Seiten ausgewählt werden.
Layouts
Backdrop CMS bietet Layouts für vordefinierte Regionen und Spalten an (Struktur -> Layouts).
Innerhalb eines Layouts können Blöcke per drag & drop positioniert und neue Blöcke erstellt werden.
Fazit
Wer schon mal mit Drupal gearbeitet hat, wird sich sofort zurechtfinden und erfreut feststellen, das vieles sinnvoll erweitert und zusammengestellt wurde. Backdrop ist nach der Installation einsatzbereit und muss nicht erst aufwendig konfiguriert werden, um Features wie einen WYSIWYG Editor, ein Admin Menu, Listenerstellung mit Views, unterschiedliche Layouts, automatisierte URL Pfad Muster und viele andere „Kleinigkeiten“ nutzen zu können. Das ist auf der einen Seite sehr gut und sehr hilfreich. Auf der anderen Seite kann Backdrop die Wurzeln bei Drupal natürlich nicht verbergen, wie die etwas holprige Sprachinstallation zeigt. Für Site-Builder mit Drupal 7 Erfahrung ist Backdrop CMS auf jeden Fall einen tieferen Blick wert. Es bietet viel Funktionalität im Core, lässt sich aber bei Bedarf sehr flexibel erweitern.
Links
- backdropcms.org
- Introducing Backdrop CMS, a Drupal fork (Sept. 2013)
tl;dr: Backdrop CMS bietet einen durchaus reizvollen Mittelweg zwischen Drupal 7 und Drupal 8
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