Pepper Adams performing at the Grande Parade du Jazz in Nice, France, 1978 - CC BY-SA 3.0 -Wikipedia https://en.wikipedia.org/wiki/Pepper_Adams

WordPress 4.6. – Was ist neu?

Letzte Woche erschien WordPress 4.6 Pepper. Alle WordPress Releases werden nach Jazz Musikern benannt, Pepper steht für den Jazz Musiker Pepper Adams.
Das Update soll die Arbeit mit WordPress erleichtern, bietet aber auch Neuigkeiten für Entwickler.
(Ebenfalls letzte Woche habe ich die App LICEcap (simple animated screen captures) entdeckt und werde in diesem Artikel mal mit animierten Screenshots durch die Neuerungen führen :))

Editor – Inline Link Checker

Wenn du einen fehlerhaften Link eingibst, färbt sich der Link nun rot und um den Text herum erscheint ein roter Rahmen. Wenn der Link o.k. ist, wird er in blauer Farbe dargestellt.
Hier ein Beispiel!

WordPress 4.6 -Inline Link Checker
WordPress 4.6 -Inline Link Checker

Backend mit systemeigenen Schriftarten

Nach dem Update sah mein WordPress Backend anders aus. WordPress 4.6 nutzt im Backend nun systemeigene Schriftarten und nicht mehr die Schriftart OpenSans von Google. Das wirkt sich positiv auf die Geschwindigkeit der Darstellung aus und sieht auch besser aus. Auf meinem System (macOS) sind die Unterschiede nicht groß, aber doch erkennbar.

Vergleich Schriftarten WordPress 4.6 und WordPress 4.5
Vergleich Schriftarten WordPress 4.6 und WordPress 4.5

Installieren, Aktualisieren sowie Löschen von Plugins und Themes

Der Workflow für das Installieren, Aktualisieren sowie Löschen von Plugins und Themes wurde überarbeitet. Die Aktionen werden durch einen Klick gestartet und im Hintergrund ausgeführt. Man wird nicht mehr auf eine andere Seite weitergeleitet. Zur Verdeutlichung hier ein Beispiel für die alte und die neue Installation.

Theme Installationsvorgang in alten WordPress Versionen:

Installationsvorgang ALT
Installationsvorgang ALT

Theme Installationsvorgang ab WordPress 4.6:

Theme Installation ab Version 4.6
Theme Installation ab Version 4.6

Das ist optisch eine kleine Änderung, aber gerade im Vergleich der beiden Varianten wird deutlich, um wieviel einfacher die neue Variante ist. In dieser Art und Weise wurden alle Installations-, Aktualisierung- und Löschvorgänge für Plugins und Themes in WordPress 4.6 überarbeitet.

Lokale Speicherung von Artikeln

Der GAU für jeden WordPress Benutzer: Du schreibst einen Beitrag und deine Netzwerkverbindung fällt aus. Du merkst es nicht und klickst auf aktualisieren oder veröffentlichen. Bisher waren deine Änderungen, die du nach der letzten automatische Aktualisierung vorgenommen hattest, weg.

Ab WordPress 4.6 wird zusätzlich zur automatischen Datenbanksicherung jede Änderung sofort lokal im Browser zwischengespeichert, so dass die Chance Daten zu verlieren erheblich abnimmt!

Lokale Kopie im Browser
Lokale Kopie im Browser

Entwickler News

Für WordPress Entwickler gibt es ebenfalls Neuigkeiten, die größtenteils zur Vorbereitung der REST-API 2.0 im Core dienen. Hier ein paar Beispiele.

WordPress unterstützt Resource Hints

So grundsätzlich sind Browser heute oft damit überfordert die Entscheidung zu treffen, welche Teile einer Website zuerst geladen werden sollten. Der Browser „spekuliert“ daher und hofft, dass er das Richtige tut. Daher gibt es eine W3C Spezifikation (Resource Hints) um dem Browser sagen zu können, was er in welcher Reihenfolge laden soll. WordPress 4.6 unterstützt diese Spezifikation.

Allein die Tatsache, dass solche Anweisungen an einen Browser nötig sind, stimmt schon ein wenig bedenklich, aber es freut mich und sicher auch die Plugin Entwickler, dass WordPress das in der Version 4.6 kann. Der Seitenaufbau wird damit schneller.

Übersetzungen

Bei der Installation eines Plugins wird in der neuen Version zunächst versucht die passenden Übersetzungen von translate.wordpress.org zu laden. Bisher wurde zuerst der Ordner im entsprechenden Plugin angesteuert.

HTTP-API nutzt die Requests Library

Das hört sich zunächst recht abstrakt an und man fragt sich: Hm … was heißt das? Ganz einfach: WordPress 4.6 nutzt nun nicht mehr die selbst entwickelte wp_http Library, sondern die von WordPress unabhängige Requests Library. WordPress profitiert dadurch von der Stabilität und den Eigenschaften der Requests Library und beschleunigt damit die Integration der REST-API. Für Entwickler ändert sich zur bisherigen Lage wenig, außer, dass manche Funktionsaufrufe nun mehr Möglichkeiten bieten, beispielsweise parallele HTTP Zugriffe und die  Unterstützung für internationale Domains.

Verbesserungen in der Customizer API

Wenn im Customizer (Anpassen) Dialog etwas verändert wird, so werden die Werte jetzt vor dem Speichern überprüft. Falls etwas nicht passt, wird der entsprechende Wert nicht gespeichert und die Fehler werden dem Nutzer als Nachricht angezeigt.

Neu: WP_Term_Query()

Diese neue Klasse ergänzt die bereits bestehenden WP_User_Query() and WP_Comment_Query(). Bei der neuen Klasse geht es um die Art und Weise, wie Entwickler auf Kategorien zugreifen. Ein Datenbankaufruf der Kategorie WordPress46 sieht dann beispielsweise so aus:

// WP_Term_Query arguments
$args = array (
 'taxonomy' => array( 'WordPress46' ),
);
// The Term Query
$term_query = new WP_Term_Query( $args );

Das klappt auch für Term-Ids, für die Suche und die Beschreibung von Kategorien. Einen Code Generator zu diesen Klassen bietet die Website generatewp.com.

Neu: WP_Post_Type()

Vor der Version 4.6 gab es die globale Variable $wp_post_types und nun gibt es ein Object Array mit dem Namen WP_Post_Type. WP_Post_Type bietet Methoden um mit dem Post Type zu interagieren. Das ist nützlich bei Custom Post Types, vermeidet Fehler und macht auch die Erstellung von REST-API Endpunkten einfacher.

Neu: register_meta()

Auch diese Funktion hat mit der REST-API zu tun. Sie erlaubt Meta Daten statt in der Datenbank im Code abzulegen. Das macht das Anlegen von Custom Post Types und Taxonomies einfacher.

Neue Versionen der JS Libraries

Die von WordPress genutzten JavaScript Libraries werden mit WordPress 4.6 auf einen aktuellen Stand gebracht.

  • Masonry 3.3.2,
  • imagesLoaded 3.2.0,
  • MediaElement.js 2.22.0,
  • TinyMCE 4.4.1
  • Backbone.js 1.3.3

Multisites werden schneller

Durch verbessertes Caching wird die Verwaltung von Multisites schneller.

Warum ist die REST-API so wichtig?

Die REST-API (Schnittstelle) ist strategisch wichtig, da sie es erlaubt WordPress als Unterbau für Apps wie Calypso und mobile Apps zu nutzen (Tutorial). Immer mehr Websites werden headless erstellt. Dabei übernimmt ein Frontend, das nichts mit WordPress zu tun hat die Darstellung und die in WordPress gespeicherten und zu speichernden Daten werden über die API gesendet und angefordert. Ein prominentes Beispiel dafür ist die guggenheim.org Website, die komplett über die WordPress REST-API realisiert wurde. Auch IKEA experimentiert mit der API.

Momentan ist die API ein Plugin (WordPress REST-API). Eine Integration in den Core würde die Entwicklung von Anwendungen, die die API nutzen, erheblich erleichtern.

Fazit

Das WordPress 4.6 Release bringt wenig sichtbare Änderungen, aber viele Vorbereitungen im Code um im nächsten Release (WordPress 4.7) die REST API in der Version 2.0 bereits im Core anbieten zu können.


tl;dr: WordPress 4.6 wird etwas schneller, etwas schöner, etwas einfacher und bringt viele Vorbereitungen im Code für die Zukunft mit.

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