Jedes Open Source Content Management System benötigt eine eCommerce Erweiterung, die es ermöglicht, Produkte zu verkaufen. Die Mindestanforderungen an so einen Shop sind der Verkauf von physischen und virtuellen Produkten, mindestens eine PayPal Zahlungsanbindung, möglichst variable Versandbedingungen und viele Variantionen bei Steuern, Preisgestaltungen und Produktdarstellungen.
Bei Joomla gibt es beispielsweise je nach Anforderungen gleich mehrere Lösungen (j2store, Eshop, JooCommerce, VirtueMart, HikaShop, usw.), bei Drupal gibt es zwei Pakete (Ubercart, Drupal Commerce).
In der WordPress Welt gab und gibt es ebenfalls mehrere Shop Plugins, der absolute Star unter Ihnen ist allerdings WooCommerce.
In der eCommerce Trendübersicht von buildwith.com taucht es als einziges Plugin/Modul unter allen Shopsystemen überhaupt auf und das gleich mit einem 8% Anteil bei allen Shops weltweit! Besonders deutlich wird die Bedeutung, wenn man nur die Daten für eCommerce Plugins/Module betrachtet. Hier dominiert WooCommerce mit 86% der Top 10’000 Websites und sagenhaften 94% des gesamten Internets.
Geschrieben wurde das Plugin von der Firma WooThemes als Fork eines anderen Plugins (JigoShop) um ihre Themes besser verkaufen zu können. Nach dem überwältigen Erfolg wurde WooThemes inklusive WooCommerce im letzten Jahr von Automattic, der Firma hinter WordPress, gekauft und weiterentwickelt. Die Installation und Einrichtung geht leicht von der Hand und man kommt in überschaubarer Zeit zu einem Online Shop. Für Automattic ist es ein strategische wichtiges Produkt und solange es WordPress gibt wird es sicherlich auch WooCommerce geben.
Installation
Zuerst benötigst du eine WordPress Installation. Dort installierst du als zusätzliches Plugin WooCommerce.
Bei der Installation werden die Sprachdateien gleich mit heruntergeladen und installiert.
Nachdem du das Plugin aktiviert hast, meldet sich der WooCommerce Einrichtungsassistent und hilft dir eine Grundkonfiguration deines Shops einzurichten.
Im ersten Schritte werden vier WordPress Seiten für die Produktübersicht (Shop), den Warenkorb, die Kasse und das Käuferkonto eingerichtet. Diese Seiten können als Menülink eingebunden und inhaltlich bearbeitet werden (Zusatztexte).
Im nächsten Schritt wählst du dein Land, die Währung, Zahlenformate, Einheiten und Währung aus.
Beim Thema Versand und Steuern werden abhängig von deinen Anforderungen unterschiedliche Felder angezeigt. Produktpreise sind inklusive oder exklusive der Mehrwertsteuer möglich. Der Versand kann als Pauschale für In- und Ausland und/oder pro Bestellung oder pro bestellten Artikel festgelegt werden.
Feinere Einstellungen lassen sich später, außerhalb des Einrichtungsassistenten, festlegen.
Beim Schritt Zahlungen wird optional eine PayPal E-Mail Adresse abgefragt und weitere Zahlungsarten angeboten.
Danach ist dein Shop grundsätzlich bereit!
Im WordPress Dashboard findest du mit WooCommerce und Produkte zwei zusätzliche Links.
Unter WooCommerce verwaltest du Bestellungen, Eigenschaften und Add-Ons deines Shops.
Auf wordpress.org findest du mehr als tausend Plugins die WooCommerce erweitern.
Deine Produkte stellst du im Bereich Produkte mit Bildern und Eigenschaften ein.
eCommerce Theme
Da ein Shop bestimmte Gestaltungselemente benötigt, gibt es natürlich einen Markt für WooCommerce Themes. Das kostenlose (offizielle) StoreFront Theme erfüllt zunächst mal alle Darstellungswünsche und unterstützt natürlich alle aktuellen WordPress Features. WooThemes bietet darüber hinaus kostenpflichtige und freie Plugins für StoreFront an. Auch mit dem freien Grundtheme lässt sich in kurzer Zeit eine Website mit Online-Shop erstellen. Und um das gleich mal zu illustrieren, hier ein Beispiel aus meiner Familie.
Die Feinheiten
Wer rechtlich ganz sicher gehen will, kann für den deutschen Markt eine rechtssichere Version bei der Firma vendidero.de kostenlos downloaden. Auch für die Schweiz ist diese Version eine gute Basis. Es gibt auch eine kostenpflichtige Pro Version mit Support und zusätzlichen Features.
In Verbindung mit dem WPML Plugin ist WooCommerce auch mehrsprachig verfügbar und damit auch für die Schweiz gut geeignet.
Fazit
Wer sich jemals mit der Einrichtung eines Online-Shops befasst hat, der wird ein Lächeln bei der Einrichtung kaum unterdrücken können. Die komplexe Materie eCommerce wird mit WooCommerce erheblich vereinfacht und ist doch extrem flexibel erweiter- und konfigurierbar.
tl;dr: Verkaufe doch einfach mal etwas mit WordPress und WooCommerce!
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