Das Motto von Discourse ist schon eine echte Herausforderung!
Civilized Discussion. On the Internet.
Die Idee hinter diesem Projekt ist eine Verbesserung der Diskussionskultur in Internetforen. Discourse ist eine Mischung aus einer mailing Liste, einem Diskussionsforum und einem Chatroom.
Aus Benutzersicht gibt es viele Features, die in sozialen Netzwerken heute Standard sind, wie beispielsweise „unendliches Scrollen“, Updates ohne die Seite aktualisieren zu müssen und Drag und Drop Dateianhänge. Discourse basiert auf JavaScript, Ruby on Rails, Redis und PresgreSQL und ist nicht ganz einfach auf gängigen LAMP Hosting Umgebungen zu installieren.
Die Technik allein führt ebenfalls kaum zu einer Verbesserung der Diskussionskultur und so wird grosser Wert auf soziale Prozesse gelegt. Themen können zusammengefasst werden, Nutzer können sich Vertrauen „erarbeiten“ auf der Basis verschiedener Parameter. Ein Moderationsystem versucht SPAM, schräge Inhalte und Auseinandersetzungen zu minimieren. Nutzer können interessante Beiträge „liken“ und hervorheben. Innerhalb der Beiträge können Zitate des vorhergehenden Beitrags auf- und zugeklappt werden. Es ist geeignet für Touch-Geräte und wechselt automatisch Layouts.
Discourse ist in 17 Sprachen verfügbar und hat eine beeindruckende Zahl von Plugins. Sie können Discourse beispielsweise in einer statischen Website einbinden um Kommentare zur ermöglichen. Auch in WordPress ist eine Einbindung möglich. Es gibt Anmeldemöglichkeiten über gängige Social Networks und natürlich Emojis und Avatare.
Alles wirkt sehr flauschig und gut und das meine ich ehrlich und nicht zynisch.
Es ist schade, dass Discourse durch die Software-Anforderungen nicht so verbreitet ist und daher dachte ich nach der Docker Vorstellung (Testumgebungen mit Docker), dass das geändert werden muss.
Ich beschreibe in diesem Post die Installation von Discourse aus einem Docker Image.
Installation
Sie benötigen ein installiertes Docker um fortfahren zu können (siehe Testumgebungen mit Docker).
Die Installation ist dann tatsächlich mit vier Befehlen erledigt
sudo mkdir /var/discourse sudo git clone https://github.com/discourse/discourse_docker.git /var/discourse cd /var/discourse sudo cp samples/standalone.yml containers/app.yml
Konfiguration
Um Discourse starten zu können, müssen Sie noch die Konfigurationsdatei anpassen
sudo nano containers/app.yml
Sie müssen dort den Domainnamen, den Port, den SMTP Server, Benutzer und Passwort eintragen. Der Mail Server ist wichtig. Ohne einen funktionierenden Mailserver können Sie kein Administrator- und keine Benutzerkonten anlegen.
Falls Sie keinen Mail-Server eingerichtet haben, könnten Sie sich auch kostenlos einen bei MailGun erstellen.
Der folgende Befehl richtet die komplette Umgebung für und das Forum selbst ein. Die Einrichtung kann durchaus ein paar Minuten dauern.
sudo ./launcher bootstrap app
Danach können Sie den Discourse Container mit diesen Befehlen starten und stoppen
sudo ./launcher start app sudo ./launcher stop app
Falls der E-Mail Versand nicht funktioniert und Sie etwas in der Konfigurationsdatei ändern müssen, müssen Sie anschliessend die App neu aufbauen
sudo ./launcher rebuild app
Forum einrichten
Nachdem Discourse gestartet wurde, können Sie es im Browser aufrufen
Die E-Mail, die Sie nach dem Sign Up erhalten, enthält einen Bestätigungslink. Nach der Bestätigung sollten Sie ihr Forum mit öffentliche Themen und öffentliche Beiträge starten um eine Diskussion in Gang zu bringen. Discourse gibt sinnvolle Ratschläge bei der Erstellung von Topics und die Einrichtung ist weitgehend selbsterklärend.Sie sollten sich Gedanken um die Ziele dieses Forums machen und vermutlich merken Sie sehr schnell, dass dieses Projekt sehr durchdacht ist 🙂
Benutzeranmeldungen
Benutzer erhalten nach Ihrer Registrierung eine übersichtliche E-Mail in der die Software erklärt wird und deutlich gemacht wird, dass es um „zivilisierte“ Diskussionkultur geht.
Fazit
Mit Docker ist es wirklich einfach, Anwendungen wie Discourse auf dem eigenen Server zu erforschen. Ob Sie bei einem produktiven Einsatz die Docker Variante oder einen eigenen Server für Ihr Forum nutzen ist auch einfacher zu entscheiden, wenn man erstmal ausführlich ausprobieren konnte.
Links
- http://www.discourse.org/
- https://github.com/discourse/discourse/blob/master/docs/INSTALL-cloud.md
- Deutsche Podcast Community mit Discourse: https://sendegate.de
- Embedding Discourse in Static Sites http://eviltrout.com/2014/01/22/embedding-discourse.html
tl;dr: Diskutieren wie zivilisierte Menschen – im Internet. Probieren Sie die Open Source Software Discourse aus
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