Ausser „dem“ sozialen Netzwerk Facebook und „dem“ Mikrobloggingdienst Twitter gibt es auch Open-Source Projekte, die sich mit dem Thema soziale Netzwerke befassen. Bei den Alternativen zu Facebook und Twitter geht es immer dezentral zu. Die Grundidee ist einfach.
Jeder kann einen eigenen Server betreiben, auf dem eine Gruppe von Benutzern ein Profil erstellen kann. Normalerweise ist das der Serverbetreiber und seine Bekannten. Alle existierenden Server sind miteinander verbunden und tauschen verschlüsselt Daten aus.
Auf diese Weise wird sichergestellt, dass hochgeladene Bilder und Benutzerinformationen auf einem Server „des Vertrauens“ liegen.
Soweit, so einfach und logisch. In der harten Realität gibt es ein paar Herausforderungen.
- Das Henne, Ei Problem (keine Server, keine User – keine User, kein Netzwerk)
- Komplexität der Installation (je schwieriger, desto weniger Server)
- Viele Projekte haben unterschiedliche Protokolle und das verkompliziert den Datenaustausch.
Grössere Projekte mit Ähnlichkeit zu Facebook sind Diaspora und Friendica, Ähnlichkeit zu Twitter haben Gnu Social (StatusNet, Laconia), Libertree und identi.ca.
Hinweis: Ursprünglich hatte ich einen Blogeintrag für dieses Thema geplant, musste aber schnell feststellen, das die Thematik komplexer war, als ich vermutete. Weil es ein wichtiges Thema ist, wird nun eine kleine Reihe daraus und ich werde zunächst mal alle Projekte auf dem serverblogger.ch Server installieren und versuchen miteinander zu verbinden. Da es um „soziale Software“ geht, sind Sie herzlich eingeladen, Benutzerprofile anzulegen oder ebenfalls Server aufzusetzen, die sich dann mit den anderen verbinden.
Der Serverblogger.ch Server ist ein Testserver und wird „hin und wieder“ mal neu aufgesetzt. Sehen Sie den Server als „Erfahrungsspielplatz“ und speichern Sie dort nichts wirklich persönliches ab 🙂
Heute soll es um Friendica gehen. Es basiert auf PHP/MySQL und ist einfach zu installieren. Von Friendica aus kann man Verbindungen zu den anderen alternativen Netzwerken herstellen, genauer gesagt zu Diaspora, Gnu-Social, Libertree, Facebook, Twitter, WordPress und anderen.
Installation
Die Installation erfolgt über einen browserbasierten Installer. Sie können Friendica einen eigenen vhost spendieren (siehe auch Viele virtuelle Hosts auf einem Root-Server), oder es in einem bereits existierenden vhost in einem Unterverzeichnis installieren. Meine Freindica Installation landet in einem Unterverzeichnis auf serverblogger.ch/friendica.
Den Quellcode von Friendica finden Sie auf der Website des Projekts (friendica.com). Laden Sie ihn herunter und entpacken Sie ihn im gewünschten Verzeichnis.
wget https://github.com/friendica/friendica/archive/master.zip unzip master-zip
Datenbank anlegen
Legen Sie sich eine Datenbank und einen Benutzeraccount an (siehe auch Installation der 5 verbreitetsten CMS).
mysqladmin -u root -p create friendica mysql -u root -p mysql> GRANT ALL PRIVILEGES ON friendica.* TO friendica@localhost IDENTIFIED BY '*******'; mysql> flush privileges; mysql> exit
Webinstaller
Wenn Sie nun im Browser Ihre URL aufrufen, meldet sich der Installer mit einem System Check

Als nächstes werden die Datenbank Parameter abgefragt.

Bei den Site Settings wird die E-Mail das Administrators und die Zeitzone abgefragt. Der eigentliche Administrationsaccount wird später erstellt.
dann erhalte ich eine E-Mail mit einem Klartextpasswort und kann mich einloggen. Zusätzlich zum normalen Benutzerkonto wird ein Admin Link angezeigt, unter dem Sie das System konfigurieren können.
Das war es auch schon, Ihr soziales Netzwerk steht zur Benutzung bereit!
Erste Schritte
Füllen Sie zunächst ihr Profil aus



Einen guten Einstieg in die Welt von Friendica bietet das deutschsprachige Wiki.
tl;dr: Friendica ist eine dezentrale Open Source Software Alternative zu Facebook.
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